Im Jahr 2021 gilt international das Earth Day-Motto „Restore our Earth". Dazu gehört eng verflochten auch die Art und Weise, wie wir uns ernähren. Deshalb hat Earth Day in Deutschland das Thema nachhaltige Ernährung in den Mittelpunkt gesetzt: „Jeder Bissen zählt. Schütze was du isst - schütze unsere Erde. Lebe bewusst und nachhaltig.“
Eine perfekte Gelegenheit, um den Veganer und bekennenden Greenpeace-Unterstützer Frank Schwarz, Portfoliomanager im Team Global Equities/ Absolute Return Multi Asset, zu seiner Meinung zu veganen Lebensmitteln und einem klimaschonenden Umgang mit Ressourcen zu befragen.
Frank, der MainFirst Global Equities Fund hat vegane Alternativen in seinem Portfolio. Was macht diese Titel für Euch interessant? Gibt es in dieser Branche Potenzial?
Frank Schwarz: Wir haben direkt nach dem Börsengang in Beyond Meat investiert und auch unser Investment in WhiteWave war sehr erfolgreich. Es produziert Milchprodukte auf Pflanzenbasis mit bekannten Marken wie Alpro. Bei der jüngeren Generation steigt das Interesse an einer alternativen Ernährung stark an. Die Universitäten von Harvard und Stanford haben beispielsweise komplett auf vegane Restaurants auf dem Campus umgestellt. Ein anderes Beispiel ist die Bewegung „Veganuary“. Veganuary – ein Wortspiel aus January und vegan - ist eine gemeinnützige Organisation und Kampagne, die Menschen weltweit dazu ermutigt, sich im Januar und darüber hinaus vegan zu ernähren. Während der Kampagne 2021 haben sich über 580.000 Menschen für Veganuary angemeldet, um eine rein pflanzliche Ernährung auszuprobieren. Aber das größte Potenzial für die Branche rund um Herstellung und Zubereitung von veganen Lebensmitteln besteht bei den Flexitariern, also Menschen, die gelegentlich hochwertiges, biologisch produziertes Fleisch zu sich nehmen, aber immer häufiger auf vegane Produkte zurückgreifen.
Welche Bedeutung hat „jeder Bissen zählt – Schütze was du isst“ für Dich persönlich?
Frank Schwarz: Neben dem meiner Meinung guten Geschmack von Beyond Meat Produkten, ist im Vergleich zu Fleisch der CO2-Verbrauch um 90 Prozent niedriger, es wird 99 Prozent weniger Wasser verbraucht und die Landnutzung ist im Vergleich um 93 Prozent geringer. Zudem ist die Vermeidung von Tierleid ein auch nicht zu unterschätzendes, positives Argument für eine bewusste, vegane Ernährungsweise und ich fühle mich auch in diesem Punkt wohler.
Gibt es Punkte, die Dich zum Earth Day persönlich bewegen?
Die Bewältigung der Klimakrise ist die größte Herausforderung unserer Generation. Deshalb unterstützte ich seit dem 1. Klimagipfel 1992 in Rio die Umweltorganisation Greenpeace. Als Fondsmanager hat für mich bei den ESG-Kriterien das E für „Environment“ eine überragende Bedeutung. Wir waren schon sehr früh in vielen CO2-reduzierenden, neuen Technologien investiert und investieren in Dreckschleudern wie Kohlekraftwerken bereits seit 2006 nicht mehr.
Vielen Dank für Deine Einblicke!