Billionenschäden durch Hacker: MainFirst fährt Exposure zur Cyber-Sicherheit auf das Maximum
Cyberangriffe richten jedes Jahr einen Billionenschaden an. Die Nachfrage nach Cloud-Sicherheitssystemen steigt daher stetig an. Frank Schwarz, Portfoliomanager bei MainFirst, erklärt, welche Unternehmen dabei aussichtsreich sind, warum Europa sich am Markt nicht mehr etablieren wird und das Wachstum in den nächsten Jahren noch rasant zulegen wird.
Svenja Stollenwerk · 03/10/2022

Jedes Jahr entstehen durch Cyberangriffe weltweit rund sechs Billion US-Dollar Schaden. Im Jahr 2020 sei die Anzahl der gemeldeten Cyberangriffe um 150 Prozent angestiegen und 2021 wird sich die Zahl im Vergleich zum Vorjahr wahrscheinlich noch einmal verdoppelt haben. „Das große Problem ist, dass die Dunkelziffer relativ groß ist. Die Firmen, die davon betroffen sind, wollen nach Möglichkeit nicht, dass diese Angriffe an die Öffentlichkeit kommen und dadurch ihre Kunden nervös werden. Daher bezahlen sie heute im Prinzip lieber ein Lösegeld, damit ihre Systeme wieder einwandfrei funktionieren können“, erklärt Frank Schwarz, Portfoliomanager des MainFirst Global Equities-Fonds (ISIN: LU0864709349), im Gespräch mit Fundview.

Damit gibt es einen großen Markt, solchen Angriffen entgegenzuwirken. Die Zuwachsrate sei beispielsweise auch auf die Corona-Pandemie und die Homeoffice-Thematik zurückzuführen. „Ursprünglich war es so, dass Firmen ihre eigenen Rechenzentren betrieben haben, die Mitarbeiter im Büro waren und noch nicht viel in die Cloud ausgelagert wurde. Als die Mitarbeiter dann 2020 teilweise ihre privaten Rechner für die Arbeit verwendet haben, ergab das ein großes Sicherheitsproblem. Größere Unternehmen, wie beispielsweise Siemens, haben es geschafft, knapp 150.000 Beschäftigte innerhalb von drei Wochen mit einer komplett neuen Technologie auszurüsten und so die Datensicherheit erheblich zu verbessern“, so Schwarz.

Firmen, die in die Cloud investieren, würden bis jetzt nur rund ein Prozent ihres Budgets für Datensicherheit ausgeben. „Wir gehen diesbezüglich von einer Verzehnfachung bis 2030 aus und die Ausgaben im Cloud-Bereich werden generell auch in den nächsten fünf Jahren um rund 40 Prozent pro Jahr wachsen. Einem Unternehmen bleibt im Grunde gar nichts anderes übrig, als den Wechsel in die sicherere Cloud zu vollziehen. Wenn etwa die Bitcoin-Börse Coinbase ein paar Tage nicht aufrufbar wäre, wechseln die Leute schnell zur Konkurrenz. Firmen müssen daher alles tun, um den maximalen Schutz zu kaufen. Es ist zwar kein hundertprozentiger Schutz vor Angriffen, aber er verbessert sich deutlich durch die entsprechende Software“, erläutert Schwarz.

„Europa hat das Spiel komplett verloren“

Im Moment sei es noch so, dass nur 15 Prozent der Daten in der Cloud gespeichert sind. Schwarz prognostiziert jedoch: „Wir gehen davon aus, dass es bis zum Jahr 2030 Richtung 50/50 gehen wird. Die Erfahrung der vergangenen drei Jahre allein zeigt, dass das Speichern in der Cloud sicherer ist als das Ablegen der Daten in eigenen Rechenzentren. Wir investieren daher direkt in Cloud-Unternehmen. Zu den Sicherheitsfirmen für die Cloud, die zu den am besten Positionierten gelten, gehören zum Beispiel ZScaler, Datadog und Crowdstrike.“ Amazon Web Services (60 Prozent Marktanteil), Microsoft Azure (30 Prozent Marktanteil) und die Google Cloud (zehn Prozent Marktanteil) seien dabei die einzigen Cloud-Lösungen der westlichen Welt – wobei es in Europa überhaupt keinen Anbieter gebe. „Das Cloud-Geschäft funktioniert über Skalen-Effekte – wer größer ist, erhält bessere Einkaufskonditionen. Daher werden sich auch keine anderen Firmen neben Google, Microsoft und vor allem Amazon am Markt etablieren können. Europa hat dahingehend das Spiel also komplett verloren“, sagt Schwarz.

Mit 35 Titel besitzt der MainFirst Global Equities-Fonds ein relativ konzentriertes Portfolio. In die reinen Cloud-Anbieter ist er dabei mit rund zehn Prozent investiert und, berücksichtigt man alle Positionen im Bereich der Sicherheitsfirmen, so sind diese mit knapp sechs Prozent allokiert. Schwarz erklärt: „Beide Sektoren sind damit mit unserer Maximalquote investiert. Der Technologiebereich im Allgemeinen macht aber bereits rund 50 Prozent des Fonds aus.“

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